Lexikon

Sekundärluft

Jede Feuerstätte braucht die Zufuhr von sauerstoffhaltiger Frischluft, um den Verbrennungsprozess zu starten und in Gang zu halten. Je nach Verbrennungsphase wird dabei ein unterschiedlicher Luftstrom benötigt, man spricht dabei von Primärluft, Sekundärluft und Tertiärluft.

Sekundärluft wird vor allem während des Brennprozesses benötigt. Dieser Luftstrom muss in den oberen Bereich der Flammen gelangen, um die Verbrennung am Laufen zu halten.

Primärluft wird lediglich in der Anheizphase und ganz am Ende für eine saubere Restverbrennung benötigt, Tertiärluft dient nur der zusätzlichen Verstärkung des Brennprozesses.

Bedeutung der Sekundärluft für den Brennprozess

Während dem Anheizen wurde die Temperatur des Feuers bereits auf rund 1.000 °C gebracht. An diesem Punkt des Verbrennungsvorgangs ist eine weitere Zufuhr von Primärluft nicht mehr nötig. Zur Unterstützung des Anheizprozesses wird während des Anheizens nicht nur die maximale Menge Primärluft sondern auch die maximale Menge Sekundärluft zugeführt.

Beim laufenden Verbrennungsprozess wird vor allem im oberen Bereich der Flammen viel Sauerstoff benötigt, um die Verbrennung in Gang zu halten und die Temperatur des Feuers nicht absinken zu lassen. Das wird durch die Zufuhr von Sekundärluft allein gewährleistet.

Sekundärluft zur Regulierung des Brennvorgangs

Über die erhöhte oder verminderte Zufuhr von Sekundärluft lässt sich der Brennprozess dabei regulieren. Wird die Zufuhr von nötiger Sekundärluft zu weit gedrosselt, kommt der Brennprozess zum Erliegen und das Holz verbrennt nicht mehr, sondern verschwelt nur noch. Für eine ordnungsgemäße Verbrennung steht dann nicht mehr genug Sauerstoff zur Verfügung.

Solche unvollständigen Verbrennungen im Kaminofen, auch "Teerschwele" genannt, sollten unbedingt vermieden werden. Es entstehen dabei nicht nur giftige Stoffe im Abgas, auf lange Sicht führen solche unvollständigen Verbrennungsprozesse auch zu einer Versottung des Schornsteins.

In der Praxis muss also immer darauf geachtet werden, die Schieberöffnungen für die Zufuhr von Sekundärluft nie vollständig zu schließen (Luftabschluss des Brennraums) und bei einem beginnenden Schwelen des Holzes die Luftzufuhr über die Schieber sofort so weit zu erhöhen, bis das Holz wieder sauber brennt.

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