In immer mehr deutschen Haushalten findet sich in den letzten Jahren ein Kaminofen. Die angenehme Wärme, das ökologische und kostengünstige Heizen und die einzigartige Atmosphäre sind nur einige Gründe für den wahren Siegeszug, den der klassische Holzofen in den letzten Jahren erlebt. Allerdings muss man ihn auch richtig heizen können - und dabei werden oft Fehler gemacht. Unser Beitrag verrät Ihnen die wichtigsten Tipps und Tricks zum gelungenen Umgang mit dem Holzofen.
Holzöfen sind keine "Allesbrenner"
Leider erlebt man aber immer wieder, dass Leute alles Mögliche in den Ofen werfen - Papierbriketts, Karton, etc. Holzöfen sind aber, wie der Name schon sagt, ausschließlich für HOLZ gemacht - und zwar für Scheitholz von Laubbäumen.
Der Kaminofen ist auch nicht dafür gemacht harziges Kiefernholz zu verbrennen oder verschmutzte alte Palettenreste. Wirklich sauber brennen kann ein Kaminofen nur mit dem passenden Holz.
Ausreichend Sauerstoff
Damit Holz richtig verbrennen kann, wird ausreichend Sauerstoff benötigt. Das wird immer wieder mißachtet. Im Bestreben Holz zu sparen und schöne, rote Flammen zu sehen, wird dem Ofen buchstäblich die Luft abgedreht.
Das hat allerdings Folgen: Rußige Ablagerungen bilden sich im Inneren des Kaminofens und an der Scheibe und lagern sich auch im Schornstein ab. Wenn das Holz dann tatsächlich regelmäßig richtiggehend vor sich hin "schwelt" und keine Energie mehr zum Brennen hat, kann das auch gefährlich werden. Irgendwann hat sich so viel Ruß im Schornstein angesammelt, dass es zum Schornsteinbrand kommt.
Erkennen kann man Sauerstoffmangel schon daran, wenn sich die Flammenspitzen anfangen rot zu färben. Dann geht dem Ofen die Luft aus. In der Regel reicht aber die richtige Einstellung der Sauerstoffzufuhr. Drosselklappen sollten nie ganz geschlossen sein, sondern immer in einer großteils offenen Stellung belassen werden - dann kann nichts passieren. Zum Anzünden sollten sie aber immer auf der entsprechenden Einstellungsstufe stehen oder zumindest weit geöffnet sein.
Anzünden: der einfache Weg
Nicht jedem ist es gegeben, wie einst der Großvater mit einer Winzigkeit Anfeuerholz und bloß einem Streichholz auf magische Weise im Handumdrehen ein Feuer zu entfachen. Es gibt aber auch viel einfachere Wege, die ebenso (fast) immer glücken.
Man legt zwei Scheite quer in den Ofen, darauf einen Ofenanzünder und baut zeltartig das Anfeuerholz über dem Anzünder auf. Wenn man nun Feuer macht, brennt erst der Anzünder, setzt nach und nach das Anzündholz in Brand und erwärmt die Scheite. Wenn das Anzündholz genügend brennt, fangen auch die Scheite Feuer. Sie brennen dann von oben herab durch, was das spätere Nachlegen leichter macht.
Nachlegen sollte man übrigens erst, wenn die beiden Scheite wirklich durchgeglüht sind, und auch dann immer nur in kleinen Mengen. Überfüllte Kaminöfen brennen nicht richtig und produzieren häufig viel Ruß. Den kann man übrigens vermeiden, wenn man Scheite mit der Rindenseite nach hinten in den Ofen legt - dann verrußt die Scheibe weit weniger stark.
Der richtige Schornsteinzug
Um einen guten Zug zu erreichen, sollte man am Anfang (bis die beide ersten Scheite ganz durchgeglüht sind) immer für ausreichend Sauerstoff und möglichst schnelles und heißes Brennen sorgen. Damit erhöht sich die Temperaturdifferenz im Schornstein, und der Schornstein zieht deshalb stärker. Gerade wenn es draußen noch nicht allzu kalt ist, ist das wichtig.
Das sind einmal die grundlegenden Tipps fürs richtige Heizen des Kamins. Mit der Zeit werden Sie immer besseres "Gespür" für Ihren Ofen bekommen und das Heizen mit Holz wahrscheinlich lieben lernen.