Fünf Do's und Don'ts beim Ofen und Schornstein

Heimwerkerheld GmbH
2017-05-04 09:51:00 / Allgemeine Information/Erklärung / Kommentare 0
Pro und Kontra bei Ofen und Schornstein

Wer einen Kaminofen oder gar einen offenen Kamin besitzt, ist auch für die Sicherheit beim Betrieb verantwortlich. Es gibt einige Dinge, die man beim Ofen oder beim offenen Kamin (manchmal auch Esse genannt) auf gar keinen Fall tun sollte, und einige Dinge, die man im Interesse von Ofen und Schornstein unbedingt tun muss. Die wichtigsten fünf davon haben wir in diesem Beitrag für Sie einmal zusammengefasst.

DON'T: Ungeeignetes Material verheizen

Schon das Umweltbundesamt schreibt vor, was in Öfen verheizt werden darf - und was nicht. Zu den Materialien, die keinesfalls in den Ofen oder Kamin dürfen, gehören:

  • Papier, Pappe, Kartonagen
  • Holz mit einer Holzfeuchte von mehr als 20 % (zum Beispiel nasses oder frisches Holz)
  • Holz mit sehr hohem Harzanteil (zum Beispiel stark verharzte Nadelhölzer)
  • beschichtetes oder furniertes Holz
  • lackiertes oder lasiertes Holz

All diese Stoffe dürfen keinesfalls in den Kamin! Zum Punkt "Papier, Pappe und Kartonagen" gehören auch sogenannte Altpapierbriketts zu rechnen. Das Heizen mit Altpapier ist nicht "kostengünstig" sondern schlicht verboten (jedenfalls bei kleinen Anlagen im Bereich von privaten Häusern)! Ein gewöhnlicher Schornstein im Haushalt ist dafür nicht ausgelegt!

DON'T: Teerschwelen produzieren

Eine sogenannte Teerschwele entsteht, wenn für die Verbrennung zu wenig Luft zur Verfügung steht. Nicht selten passiert das, weil jemand seinen Ofen so weit "herunterdreht" wie nur möglich, um vor allem Brennmaterial zu sparen und die Brenndauer zu verlängern. Auch das Befüllen eines Ofens "bis zum Anschlag" macht aus dem Ofen quasi einen Holzvergaser.

Solche Schwelen (unvollständige Verbrennungen) können sehr gefährlich und auch hoch gesundheitsschädlich sein und sogar Kaminbrände auslösen. Zudem versottet der Schornstein massiv und es kann sich im Rauchrohr und im Kamin eine große Menge gefährlicher Glanzruß bilden. Entzündet sich dieser, haben Sie einen massiven Kaminbrand.

DON'T: Umbauten beim Schornstein auf eigene Faust durchführen

Umbauten, Anbauten oder Reparaturen beim Schornstein müssen IMMER zuerst mit dem zuständigen Schornsteinfeger besprochen werden. Der Schornsteinfeger hat den Ofen oder die Esse in ihrem ursprünglichen Zustand genehmigt und abgenommen, bevor sie in Betrieb ging. Jede Veränderung an diesem Zustand muss deshalb auch vom Schornsteinfeger genehmigt (und meist auch nachgerechnet) werden. Tun Sie das nicht, gehen Sie unter Umständen ein sehr hohes Sicherheitsrisiko ein.

DO: Schornsteinfeger regelmäßig beauftragen

Seit 2013 sind Grundstückseigentümer selbst für die Brandsicherheit von Kamin und Feuerstätte verantwortlich. Man muss deshalb immer SELBST regelmäßig aktiv werden, und einen Schornsteinfeger beauftragen.

Das sollten Sie auch unbedingt tun - den Schornsteinfeger dafür dürfen Sie seit der Novelle selber wählen. Grundsätzlich sind Begutachtungen durch den Schornsteinfeger (eine sogenannte Feuerstättenschau) innerhalb von sieben Jahren mindestens zwei Mal nötig (das schreibt das Gesetz vor). Welche Arbeiten für die einzelnen Feuerstätten im Haus zusätzlich noch bis zu welchem Termin notwendig sind, finden Sie im sogenannten Feuerstättenbescheid übersichtlich tabellarisch aufgelistet. Dort steht zu lesen, welche Arbeiten bei welcher Feuerstätte bis wann spätestens durchgeführt werden müssen. Beauftragen müssen Sie diese Arbeiten aber in Eigenregie - der Schornsteinfeger kommt nur, wenn Sie ihn bestellen.

DO: Schamotte immer beobachten

Schamotte im Inneren des Brennraums sind Verschleißteile. Risse können hier schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit auftreten, sind aber nicht dramatisch. Sich lösende Brocken können Sie auch selbst mit sogenanntem Feuerzement (keinesfalls anderen verwenden!) wieder einmauern. Lösen sich jedoch regelmäßig größere Stücke, sollten Sie eine neue Ausmauerung einsetzen lassen. Das hilft, die Temperatur im Brennraum konstant zu halten und eventuelle Hitzeschäden an Wänden zu vermeiden, die an den Ofen grenzen. Besteht dieses Risiko, darf erst wieder mit intaktem Schamott der Ofen in Betrieb genommen werden (besonders beim offenen Kamin, der Esse).


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