Lexikon

Ortgang

Der Ortgang bildet die seitliche Begrenzung einer schrägen Dachfläche, beim gewöhnlichen Satteldach ist das die Kante an der Giebelseite. Bei einem Walmdach stoßen die Ortgänge der Hauptdachflächen und der Giebeldachflächen immer aneinander.

Ortgänge müssen beim Dachdecken besonders gestaltet werden (Deckung mit speziellen Dachziegeln, Kantengestaltung), aus diesem Grund hat dieser Teil des Dachs eine besondere Bezeichnung. In vielen Fällen liegen Ortgänge vor der Giebelfläche, das Dach bietet dann giebelseitig einen Dachüberstand der Mauerwerk und Fensterflächen besser schützt.

Der Begriff leitet sich vom germanischen Wort "ort" ab, das "Spitze" oder "Kante" bedeutet. Von daher rührt die bis heute übliche Bezeichnung.

Angrenzende Dachteile

Die Ortgänge beginnen an der Traufkante, die waagerecht am unteren Ende der Dachfläche verläuft.

Am oberen Ende stoßen die Ortgänge an die Firstkante, der oberen Begrenzung und der höchsten Kante auf der Dachfläche.

Ortgänge bei verschiedenen Dachformen

Beim gewöhnlichen Satteldach, der einfachsten und häufigsten Dachform in Deutschland, bilden die Ortgänge gleichzeitig die sichtbare, giebelseitige Kante, die häufig auch besonders gestaltet sein kann (Blechkante, Verzierungen, etc.)

Bei Walmdächern haben sowohl die Hauptdachflächen als auch die Giebeldachflächen jeweils zwei Ortgänge. Die Ortgänge der Hauptdachfläche und der Giebeldachfläche stoßen jeweils aneinander.

Beim Pultdach gibt es ebenfalls Ortgänge, allerdings nur zwei anstatt vier wie beim Satteldach. Bei Mansarddächern sind die Ortgänge, ebenso wie die Dachfläche selbst, geknickt ausgeführt.

Dachdurchführung beim Edelstahlschornstein

Wenn die Ortgänge vor der Giebelfläche liegen, muss ein nicht mittig angebrachter Edelstahlschornstein an der Giebelfläche im Ortgangsbereich durch die Dachfläche oder darum herum geführt werden. Für die Durchführung durch die Dachfläche gibt es besondere Formteile. Ein Beispiel finden Sie hier.

Interessante Informationen zum Thema:

- Gestaltung von Dachdurchführungen im Ortgangsbereich

- Auswahl der richtigen Dachdurchführung