Lexikon

Schwelbrand

Wenn bei einem Brand keine Flammen mehr zu sehen sind, die Verbrennung aber trotzdem noch weiter abläuft, handelt es sich um einen Schwelbrand.

In der Regel entstehen Schwelbrände durch einen Mangel an Sauerstoff, der ein heißeres, flammenreiches Feuer verhindert. Gleichzeitig ist aber noch so viel Sauerstoff vorhanden, dass der Brand auch nicht erlöscht.

Auch im Kaminofen kann ein Schwelbrand (im Volksmund auch "Teerschwele" genannt) entstehen. Wenn das im Ofen befindliche Holz zu wenig Sauerstoff erhält - etwa weil der Regulierungsschieber für die Sauerstoffzufuhr völlig geschlossen wurde - dann verbrennt es nicht mehr, sondern schwelt nur vor sich hin. Das hat allerdings schwerwiegende, nachteilige Folgen.

Kontrollierte Schwelbrände werden (wurden) zur Herstellung von Holzkohle und Koks eingesetzt, um höherwertige Brennstoffe als das Ausgangsmaterial zu erhalten.

Gefahren bei einem Schwelbrand

Durch ein Verschwelen des Holzes im Ofen (anstatt zu verbrennen) entstehen zunächst einmal große Mengen an Ruß und Teer, da in diesem Fall nur eine unvollständige Verbrennung stattfindet.

Ruß und Teerkondensate lagern sich im Inneren des Schornsteins ab und können sich in der Folge entzünden und zu einem gefährlichen Schornsteinbrand führen (Temperaturen von bis zu 1.500 °C, nicht löschbar). Durch einen Schornsteinbrand können in der Nähe des Schornsteins liegende brennbare Materialien (z. B. Tapeten, Schränke) auch noch nach Stunden ebenfalls in Brand geraten und einen Hausbrand auslösen.

Teerkondensate und bestimmte Rußarten stehen zudem in einem starken Verdacht, Krebs auslösen zu können. Dafür sind vor allem die im Ruß enthaltenen polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAKs) verantwortlich.

Neben Ruß und Teer entstehen durch die unvollständige Verbrennung zudem noch weitere gefährliche Stoffe - darunter lebensbedrohendes Kohlenmonoxid (CO) und viele brennbare Gase und Dämpfe sowie gesundheitsschädliche Stoffe (Essigsäure, Phenol, Formaldehyd, etc.).

Häufige Schwelbrände können langfristig zudem zur Versottung des Schornsteins führen. Hauptursachen für das Entstehen von Schwelbränden sind eine zu geringe Luftzufuhr beim Kaminofen (Regulierungsschieber ist fast ganz oder vollständig geschlossen) sowie das Verheizen von zu feuchtem (frischem) Holz, das durch den zu hohen Wassergehalt nicht vollständig verbrennen kann.

Weitere Informationen zum Thema:

- Kaminofen richtig befeuern und heizen

- Do's und Dont's beim Heizen des Kaminofens

- Öfen, Kamine und Brandschutz