Heizen mit Biomasse - effizient und kostengünstig

Heimwerkerheld GmbH
2018-01-17 19:33:00 / Allgemeine Information/Erklärung / Kommentare 0
Biomasse

Heizen mit Biomasse liegt eindeutig im Trend - aus gutem Grund. Welche Vorteile das Heizen mit natürlichen Materialien hat, und warum Sie davon fast immer enorm profitieren können, zeigen wir Ihnen hier.

Was ist überhaupt "Biomasse"?

Unter Biomasse versteht man ganz allgemeinen die stoffliche Masse von Lebewesen - also von Tieren und Pflanzen. Als Definition ist das nicht zufriedenstellend, allerdings wird diese Definition von verschiedenen Wissenschaften auch in unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet.

Im Bereich der Heiztechnik versteht man unter "Biomasse" alle pflanzlichen Stoffe, die sich verheizen lassen - bei modernen Heizungen sind das also

Pelletheizungen sind mittlerweile hinlänglich bekannt, auch Hackschnitzelheizungen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, Scheitholz verwendet man immerhin schon seit Jahrhunderten. Etwas unbekannter sind Holzvergaserkessel, die das beim Verschwelen von Holz freiwerdende Gas zur Wärmegewinnung nutzen.

Biomasse ist kostengünstig

Sieht man sich an, welchen Preis man für 1 kWh Wärme-Energie bezahlen muss, sind Biomasse-Heizungen eindeutig die Gewinner. Das zeigt die nachfolgende Tabelle:

Kosten für 1 kWh Wärme-Energie in den letzten Jahren
Gasheizung - ca. 7 - 9 Cent je kWh
Ölheizung - ca. 8 - 10 Cent je kWh
Stromheizungen - ca. 17 Cent je kWh
Pelletsheizung - ca. 5,5 Cent je kWh
Hackschnitzelheizung - ca. 4,5 Cent je kWh
Scheitholzheizung - je nach Holzart ca. 3,5 - 4 Cent je kWh

Ältere Öl- und Gasheizungen verursachen wegen ihrer geringeren Effizienz oft sogar noch deutlich höhere Kosten. Die Tabelle ist aber auch so bereits aufschlussreich genug: mit den Kosten, die Biomasse-Heizungen verursachen können fossile Energieträger und erst recht Strom bei weitem nicht mithalten. Möglicherweise in Zukunft steigende Preise bei Öl und Gas machen den Unterschied dann sogar noch größer - Biomasse ist dagegen ein nachwachsender Rohstoff, der in ausreichender Menge vorhanden ist (Hackschnitzel sind sogar ein Abfallprodukt) und bleiben deshalb preislich relativ konstant.

Wer also so wenig Geld wie möglich durch seinen Schornstein entweichen lassen will, ist gut beraten, auf Biomasse-Heizungen zu setzen.

Biomasse-Heizungen sind CO2-neutral

Verbrennung lässt immer CO2 aus dem Schornstein entweichen, daran ist nicht zu rütteln. Das gilt für jegliche Art von Verbrennung - auch für das Verbrennen von Biomasse. Allerdings mit einem kleinen Unterschied: Verbrennt man Holz von einem Baum, setzt man lediglich die Menge CO2 wieder frei, die der Baum zuvor aus der Atmosphäre aufgenommen hat. Damit wird eine "Nullbilanz" erreicht. Solange es noch lebende Bäume gibt, wird von ihnen immer mehr CO2 aufgenommen werden, als durch das Verbrennen von einzelnen Bäumen freigesetzt wird. Die CO2-Bilanz bleibt positiv.

Öl und Gas sind zwar ebenfalls aus Pflanzen entstanden - die haben ihr CO2 allerdings schon vor Jahrmillionen aus der damaligen Atmosphäre aufgenommen. Für unsere heutige Atmosphäre bedeutet das Verheizen dieser fossilen Brennstoffe, dass zusätzliches CO2 durch den Schornstein freigesetzt wird.

Biomasse-Heizungen werden teilweise hoch gefördert

Wer auf eine Biomasse-Heizung umstellt, profitiert von teilweise hohen Förderungen durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Die Umstellung auf eine Biomasse-Heizung wird hier mit bis zu 4.500 Euro und mehr gefördert, wer ein besonders energie-effizientes Gebäude hat oder Zusatztechnologien hat, bekommt sogar noch mehr Förderung für seinen Umstieg auf Biomasse.

Den Rest der Kosten decken dann die Ersparnisse bei den Heizkosten: Wenn Sie für die kWh benötiger Wärme nach der Umstellung nur noch 5 Cent statt 10 Cent bezahlen müssen, haben Sie Ihre Heizkosten jährlich praktisch halbiert. Die Investition für die Umstellung macht sich also innerhalb kürzester Zeit bezahlt.

Wichtig bei der Umrüstung: der Schornstein

Wenn Sie auf Biomasse-Heizungen umstellen, sollten Sie unbedingt prüfen lassen, ob Ihr Schornstein für diese Heizmaterialien überhaupt geeignet ist. Erkennbar wird das aus den Angaben Ihres Heizkessels:

  • Mindestförderdruck
  • Abgasstutzentemperatur
  • Abgasmassenstrom
  • Nennwärmeleistung und
  • Feuerungswärmeleistung

Anhand dieser Daten kann der Schornsteinfeger berechnen, ob sich Ihr alter Schornstein dafür eignet, dass eine Biomasse-Heizung angeschlossen wird. Falls nicht kann er aber recht einfach und kostengünstig mit einem im Inneren angebrachten Edelstahl-Schornstein passend umgerüstet werden. Das ist keinesfalls ein Argument gegen eine Biomasse-Heizung: bei der überwiegen nämlich die Vorteile ganz massiv. Auch die Vorteile für Sie.


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