Lexikon

Mineralwolle

Mineralwolle ist ein Dämmmaterial, das aus künstlich hergestellten, mineralischen Fasern besteht. Der Begriff Mineralwolle ist dabei ein Überbegriff für Steinwolle, Glaswolle und Schlackenwolle.

Eigenschaften von Mineralwolle

Neben der hohen Dämmfähigkeit (Wärmeleitfähigkeit zwischen 0,030-0,045 W/m·K) zeichnet sich Mineralwolle vor allem dadurch aus, dass es nicht brennbar ist.

Während Glaswolle nur bis rund 700 °C temperaturbeständig ist, liegt die Temperaturbeständigkeit von Steinwolle mit 1.000 °C noch deutlich höher. Dazu kommt auch die höhere thermische Stabilität von Steinwolle. Unbehandelt sintert sie ab rund 800 °C zusammen (das heißt, sie verliert ihre faserige Struktur), durch eine spezielle Vorbehandlung kann das allerdings vermieden werden und die Steinwolle behält ihre Struktur bis zur Grenze der Temperaturbeständigkeit.

Daneben ist jede Mineralwolle aufgrund ihrer Materialzusammensetzung auch gegen Fäulnis, Schimmel und Schädlingsbefall völlig resistent.

Zusammensetzung von Mineralwolle

Glaswolle besteht zu einem großen Teil (bis zu 70 %) aus Altglas, dazu kommen Sand, Kalkstein, Soda und ein sehr geringer Anteil an Mineralöl sowie ein Bindemittel, das die Fasern in Platten- bzw. Vliesform zusammenhält.

Steinwolle besteht aus verschiedenen Mineralien (z. B. Spat, Dolomit, Basalt, Anorthosit), dazu kommen ebenfalls Mineralöl und ein Bindemittel.

Als zusätzliche Stoffe können bei beiden Produkten - sowohl bei Steinwolle als auch bei Glaswolle - noch Zement und Magnesium in sehr geringen Mengen vorhanden sein.

Gesundheitsgefahren durch Mineralwolle

Zwar können die Fasern gelegentlich Hautreizungen und Rötungen hervorrufen, insgesamt besteht durch Mineralwolle allerdings keine Gesundheitsgefahr.

Feinere Fasern sind lungengängig, dabei aber gleichzeitig biolöslich, das heißt sie werden nach Eindringen in die Lunge vom Körper vollständig abgebaut (anders als bei Asbest). Moderne Fasern haben eine Halbwertszeit von höchstens 40 Tagen - nach diesem Zeitraum sind bereits die Hälfte der Fasern vom Körper abgebaut.

Mineralwolle beim Edelstahlschornstein

Beim doppelwandigen Edelstahlschornstein besteht die Dämmung zwischen dem Innenrohr und dem Außenrohr in der Regel aus besonderen Steinwolle-Materialien mit einer Rohdichte von 80 kg/m³ bis 150 kg/m³. Grund dafür sind die guten thermischen Eigenschaften von Steinwolle und ihre hohe Temperaturbeständigkeit.

Auch bei einer Wanddurchführung kommt Mineralwolle als Dämmmaterial und für die Ummantelung des Rohrs zum Einsatz. Ein Beispiel dafür findet sich hier.

Beim Durchdringen einer Wand aus feuerfestem Material kann bei vorhandener Mineralwolledämmung ebenfalls von Feuerfestigkeit ausgegangen werden. Bei Styropordämmungen wäre das beispielsweise nicht der Fall.

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