Lexikon
Pulverbeschichtet
Die Bauteile eines Kamins oder Kaminofens sind oftmals nicht herkömmlich lackiert, dafür aber pulverbeschichtet. Die Pulverbeschichtung hat gegenüber der herkömmlichen Lackierung verschiedene Vorteile.
Vorgang beim Pulverbeschichten
Die Pulverbeschichtung erfolgt elektrostatisch. Zunächst wird die zu beschichtende Oberfläche intensiv gereinigt. Dann wird oftmals eine sogenannte Konversionsschicht bzw. eine elektrostatische Schicht aufgebracht. Der Pulverlack wird nun aufgesprüht. Während des Sprühens wird der Pulverlack elektrisch aufgeladen. Sie gelangen nun auf die Oberfläche und bleiben elektrostatisch haften - die Pulverbeschichtung ist entstanden.
Schichtdicken gegenüber herkömmlichem Sprühlack
Die Schichtdicke beträgt nach nur einem Arbeitsgang gleichmäßig - je nach Einstellung - durchschnittlich zwischen 60 und 120 µm. Zum Vergleich: bei herkömmlichen Sprühlacken beginnt die Schichtdicke bei 0,5 µm und reicht selbst bei mehrfachen Kreuzgängen beim Sprühen meist gerade bis 30 bis 40 µm. Damit ist das Pulverbeschichtungsverfahren einfacher, aber gleichzeitig auch widerstandsfähiger.
Vorteile der Pulverbeschichtung
Gerade bei einem Einzelbrandofen in einem Raum ist das wichtig, denn ein Kaminofen wird oftmals über viele Jahrzehnte genutzt. Die Pulverbeschichtung stellt auch nach vielen Jahren noch eine gleichmäßig beschichtete Oberfläche sicher. Dadurch ist eine Pulverbeschichtung auch ein hervorragender Korrosionsschutz.
Bei der Pulverbeschichtung müssen verschiedene DIN Normen berücksichtigt werden - auch beim Korrosionsschutz. Zudem verpflichten sich die Hersteller, dass die Pulverbeschichtung auch innerhalb eines großen zeitlichen Rahmens nicht an typischen Eigenschaften wie beispielsweise Glanz und eben Korrosionsschutz verliert.
Als Abgas- oder Rauchrohr nur bedingt einsetzbar (hitzeabhängig)
Sie können Kaminöfen und sämtliche Bauteile bis hin zum Ofenrohr ebenfalls pulverbeschichtet erwerben. Ein besonderes Verfahren stellt das feueraluminierte und anschließend pulverbeschichtete Abgas- oder Rauchrohr dar. Dem gegenüber stehen emaillierte Rauch- und Abgasrohre, da diese für höhere Abgastemperaturen geeignet sind. Daraus lässt sich ableiten, dass pulverbeschichtete Bauteile nur bedingt hitzebeständig sind.