Lexikon

Hausschornstein

Als Hausschornsteine werden Schornsteine bezeichnet, die bei Wohngebäuden zum Einsatz kommen. Damit besteht eine Differenzierung zu Schloten und Schornsteinanlagen, die in Industrie- und Kraftwerksanlagen zum Einsatz kommen. Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale liegen in geringen Bauhöhen und Kaminquerschnitten beim Hausschornstein. Natürlich ist der Hausschornstein als Bestandteil einer Feuerstätte klar definiert und unterliegt entsprechenden Vorschriften.

Grundsätzlich werden folgende Schornsteine unterschieden:

  • einschaliger Schornstein (Schacht bzw. Mantelstein in der Regel aus einem mineralischen Baustoff)
  • zweischaliger Schornstein (Außenrohr oder Schacht mit Innenrohr)
  • dreischaliger Schornstein (Schacht oder Außenrohr, Dämmung, Innenrohr)
  • doppelwandige Edelstahlschornsteine zweischalig oder dreischalig

Eine konkrete Unterscheidung der Hausschornsteine erfolgt nach DIN 18160. Demnach werden folgende Schornsteine unterschieden:

  • einschalige Schornsteine aus Mauersteinen oder Formsteinen
  • einschalige Schornsteine aus Fertigformbauteilen
  • mehrschalige Schornsteine mit mehrschaligen Wänden aus unterschiedlichen Baustoffen (Verbundschornsteine)

Bei den einschaligen gemauerten Schornsteinen ist noch der ordnungsgemäße Mauerverband zu berücksichtigen.

Natürlich sind dabei auch die Materialien festgelegt, aus denen einteilige Hausschornsteine bestehen dürfen. Dies wären unter anderem Porenbetonsteine (DIN 4165), Leichtbetonsteine (DIN 18150), Hohlraummauerziegel (Lochung A), (DIN 105 Teil 1), Vollsteine aus Kalksandstein (DIN 106).

Bei den Materialien für mehrschalige Schornsteine sind insbesondere für die Außenschale nur solche Baustoffe freigegeben, deren maximaler Grenzwert von der Diffusionszahl für Wasserdampf nicht größer ist als die Dampfdiffusionswiderstandsgröße der inneren Schale. Hier ist DIN 4108 zu berücksichtigen.

Für die Außenschale kommen folgende Baustoffe infrage:

  • Kalksandstein (DIN 106)
  • Leichtbeton-Hohlblocksteine (DIN 18151)
  • Leichtbeton-Mantelformstücke (DIN 18147)
  • Leichtbeton-Vollblocksteine (DIN 18152)
  • Ziegelstein (Mauerziegel) (DIN 105)

Für die Innenschale werden Formstücke aus

  • Kalksandstein (DIN 106)
  • Leichtbeton (DIN 18147)
  • Schamotte (DIN 18157)

verwendet.

Die eingesetzten Mörtel (Gruppe II und II a) sind nach DIN 1053-1 geregelt.

Zudem ist Kondensatausfall zu vermeiden. Daher müssen die Wandungen des Hausschornsteins einen entsprechenden Wärmedurchlasswiderstand aufweisen. Dieser ist in DIN 4705 Teil 2 in die Gruppen I, II und III unterteilt.

Bei den mehrschaligen Schornsteinen werden beispielsweise zweischalige LAS-Schornsteine, dreischalige Schornsteine, dreischalige LAS-Schornsteine sowie dreischalige W3G-LAS-Schornsteine unterschieden.