Lexikon

Raumluftabhängig

Feuerstätten wie Heizungen oder Einzelraum-Abbrandöfen benötigen für den Abbrand Sauerstoff. Unterschieden wird dabei zwischen raumluftunabhängigen und raumluftabhängigen Geräten.

Aufbau und Funktion einer raumluftabhängigen Feuerstätte wie einem Kaminofen

Eine raumluftabhängige Feuerstätte ist beispielsweise ein herkömmlicher Kaminofen, der seinen Luftbedarf direkt über die Raumluft bezieht. Die Primärluft wird in der Regel über den Aschekasten angesaugt, die Sekundärluft über Luftschlitze im unteren Ofenbereich (Holzlagerfach).

Die Luft wird um den Heizraum geführt, dass sie sich gut erwärmen kann und dann möglichst nahe der Sichtscheibe in den Brennraum geleitet. Hier dient sie zum Erwärmen der Sichtscheibe und als Scheibenspülung. Die Luft ist so weit erwärmt, dass die Gase aus dem Brennstoff, beispielsweise Holz, mühelos zünden. Um eine noch bessere Verbrennung zu gewährleisten, gibt es auch Öfen mit einer tertiären Luftzufuhr.

Warum überhaupt raumluftabhängige und raumluftunabhängige Geräte?

Erst mit dem Aufkommen von Energiesparhäusern wurde die raumluftunabhängige Feuerstätte wichtig. Zuvor war das hauptsächliche Argument, sich für eine raumluftunabhängige Feuerstätte zu entscheiden, dass die bereits erwärmte Raumluft so wieder über den Ofen entweicht. Abhängig von der Raumgröße schreibt die Feuerungs-Verordnung FeuVO verschiedene bauliche Besonderheiten für den Betrieb einer raumluftabhängigen Anlage vor.

Bis zu einer bestimmten Raumgröße (Volumen) reichen undichte Fenster in entsprechender technischer Montage oder es müssen entsprechende bauliche Öffnungen nach außen eingeplant werden. Es kann zudem durch verbundene Räume ein Raumluftverbund geschaffen werden, indem die Türen Luftschlitze aufweisen. Wie vorzugehen ist, entscheidet der Bezirkskaminkehrer nach individuellen Gegebenheiten.

Vorschriften beachten, sonst gibt es keine Freigabe durch den Bezirksschornsteinfeger

Bei Energiesparhäusern ist der Betrieb solcher Feuerstätten nicht mehr möglich, da ein Merkmal dieser Hausbauweise die dichte Gebäudehülle ist. Fenster und Türen werden luftdicht montiert, es muss eine gesteuerte Gebäudelüftung integriert werden. Aber selbst bei raumluftunabhängigen Feuerstätten müssen dann noch bestimmte Voraussetzungen im Zusammenspiel mit der Konzeption der Lüftungsanlage vorliegen.

So darf ein bestimmter Unterdruck (4 bzw. 8 Pa) nicht noch weiter unterschritten werden, eventuell muss ein Luftdruckwächter oder ein Frischluftventilator integriert sein. Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wobei der Ofen den geforderten Druckangaben laut DIBt entsprechen muss. Soll beispielsweise ein Kaminofen gekauft werden, ist es schon vorab zu empfehlen, den Bezirksschornsteinfeger nach den Anforderungen zu fragen, um einen Fehlkauf zu vermeiden.