Lexikon

Dauerbrandofen

Der Begriff "Dauerbrandofen" bei einem Kaminofen wird häufig falsch verstanden. Es handelt sich hier nicht um einen möglichen Dauerbetrieb des Ofens - der ist bei einem hochwertigen Zeitbrandofen ebenso möglich.

Die Bezeichnung Dauerbrandofen leitet sich aus den Prüfvorschriften nach der DIN EN 13240 für Kaminöfen her und beschreibt lediglich die Gluthaltigkeit des Kaminofens.

Gluthaltigkeit

Kaminöfen können entweder mit Holz oder Holzprodukten oder aber mit Kohle befeuert werden.

Ein Dauerbrandofen muss nach der geltenden Norm in der Lage sein, die Glut für mindestens 90 min halten zu können, wenn mit Holz befeuert wird.

Wird der Kaminofen mit mineralischen Brennstoffen (z.B. Braunkohle als Briketts) betrieben, muss er die Glut dagegen mindestens 4 Stunden halten können, bevor wieder nachgelegt werden muss. In dieser Zeit muss der Ofen die angegebene Nennwärmeleistung erbringen.

Beim Abbrand mit reduzierter Luftzufuhr (sog. Teillast) muss ein "Dauerbrenner" die Glut noch deutlich länger halten können: mindestens 10 Stunden bei Holz und 14 Stunden bei Kohlebefeuerung.

Bei einem Dauerbrandofen sollte es also möglich sein, ihn über Nacht mit reduzierter Leistung abbrennen zu lassen und ihn morgens nicht neu anzünden zu müssen, sondern einfach nur nachzulegen - zumindest unter optimalen Bedingungen (hartes Holz, geringe Holzfeuchte, richtiges Anheizen).

Dauerbrand oder Zeitbrand erkennen

Ob es sich um einen Dauerbrand- oder einen Zeitbrandofen handelt, ist in der Praxis recht einfach zu erkennen. Dafür genügt ein Blick in das Innere des Brennraums.

Die für das Heizen mit Kohle optimierten Dauerbrandöfen haben eine Gussmulde im Inneren des Brennraums, die das optimale Nachrutschen von Kohle gewährleisten soll. Zeitbrandöfen haben hingegen einen durchgehend flachen Brennraumboden.

Unterschiede zwischen Dauerbrand- und Zeitbrandofen

Grundsätzlich sind Dauerbrandöfen für den Einsatz von Kohle optimiert, können aber auch mit Brennholz (Scheitholz) betrieben werden.

Der insgesamte Wirkungsgrad ist allerdings etwas schlechter als bei einem Zeitbrandofen.

Besonders wenn mit reduzierter Luftzufuhr geheizt wird, verursacht der Dauerbrandofen beim Verheizen von Holz auch deutlich höhere umweltschädliche Emissionen als ein Zeitbrandofen. Zudem wird Holz weniger effizient genutzt, der Holzverbrauch steigt also gegenüber einem Zeitbrandofen an.

Dauerbrand oder Dauerbetrieb

Beim Kauf eines Kaminofens sollte man darauf achten, dass er für den Dauerbetrieb geeignet ist - ansonsten müsste er in bestimmten Abständen zwischendurch auskühlen. Das ist grundsätzlich nicht wünschenswert. Eine Dauerbetriebsfähigkeit spricht dabei auch für einen qualitativ hochwertigen Ofen.

Dauerbrandöfen lohnen sich nur dann, wenn man in größeren Abständen nachlegen möchte - und dabei geringfügig höheren Holzverbrauch in Kauf nimmt.

Nur wer mit Kohle oder einer Kombination aus Holz und Briketts heizt, sollte sich unbedingt für einen Dauerbrandofen entscheiden, denn dieser ist für das Verheizen mineralischer Brennstoffe tatsächlich optimiert.