Lexikon

Armierung

Bei einer Armierung handelt es sich eine Verstärkung von Bauelementen. Ein weiterer Fachbegriff dafür lautet "Bewehrung".

Armierung spielt vor allem im Bereich von Putzen eine Rolle. Sie verstärkt die Zugfestigkeit des Putzes und verhindert damit das Auftreten von Rissen im Putz. Für die notwendige Verstärkung des Putzes wird in der Regel ein Glasfasergewebe verwendet, das direkt in den Putz eingebettet wird. Möglich sind aber auch andere Gewebearten.

Kommt es zu auftretenden Spannungen im Bereich des Putzes, nimmt das Armierungsgewebe die entstehenden Zugkräfte auf und verteilt sie gleichmäßig auf die gesamte Oberfläche. Damit lässt sich das Auftreten von Rissen verhindern.

Kamin verputzen

Eine besondere Gefahr für Putze besteht auch in allen Bereichen, in denen es zu starken Temperaturschwankungen kommt. Das gilt insbesondere für gemauerte Schornsteine und ummauerte Kaminöfen.

Gerade beim Schornstein und beim Kamin treten die thermischen Belastungen nicht gleichmäßig, sondern punktuell unterschiedlich auf. Für den Putz bedeutet das eine hohe Belastung.

Neben dem Einsatz von hoch hitzebeständigen und unempfindlichen Putzarten (sogenannte "Hafnerputze"), die meist mehrlagig aufgetragen werden, spielt auch das verwendete Armierungsgewebe beim Verputzen von Kaminen oder Öfen eine große Rolle.

Armierung beim Kamin- und Ofenputz

Die am häufigsten verwendeten Armierungsgewebe beim Ofenputz sind Latexgewebe, Ziegelgitter und Drahtgitter.

Latexgewebe ist ein Glasfasergewebe, das mit einem dünnen Kunststoffmantel überzogen ist. Das flexible Material lässt sich besonders leicht verarbeiten und sorgt wirkungsvoll für eine Vermeidung von Dehnungsrissen am Putz, kann am Anfang allerdings zu Geruchsbildungen führen.

Ziegelgitter sind sehr stabil, haben aber eine relativ hohe Materialdicke. Sie werden in der Regel nur bei großen Rundungen (Ofenverputz) eingesetzt. Ziegelgitter können auch als frei stehende Putzträger verwendet werden.

Drahtgitter sind die einfachste und kostengünstigste Form der Armierung. Sie sind auch als "Hasenstallgitter" bekannt. Es ist allerdings schwieriger zu verarbeiten und muss sehr sorgfältig eingearbeitet werden. Gelingt das, bietet es aber eine sehr gute Putzstabilisierung.